Als ich kürzlich auf der Suche nach Futter für meinen Geist und Antworten auf Fragen war, bin ich auf diesen Text gestoßen, der mir ganz schön zu denken gab:
„Den Rhythmus der Natur ertragen
Natur wechselt, schwingt, ist angenehm und unangenehm für uns. Der Rhythmus muss ertragen, sein Wechsel tief erfühlt werden, dann bewerten wir ihn nicht mehr. Der Rhythmus von kalt und warm, windstill und stürmisch ist nur der Vordergrund des Naturwetters; dahinterschauend ruht alles in atmosphärenloser Stille, und dort treffen wir erstmals auf das Herz der Natur. Aber dahin führt uns nur das Wechselbad des Klimas selbst – ein Paradoxon, das es durchzustehen gilt. Dieser Wechsel tötet etwas in dir ab, nämlich die Hoffnung. Hoffnung ist ein Verstandeskonzept, und wenn es stirbt, darfst du ins Herz eintreten und wirst neu geboren.“
[aus „Erdmutter will Rituale“, Holger Kalweit, Arun Verlag]
Wenn uns etwas in den Tiefen unseres Herzens erschüttert, blättern alle Äußerlichkeiten ab. Alles, was nicht zu uns gehört. Alles, was unnötig, unwichtig und inhaltlos ist. Alle Täuschung verpufft mit einem Schlag.
Dann spricht nur das Herz, und wir wissen im Moment ganz genau, was wir wollen, was uns wichtig ist, worum es uns geht, und was wir nicht wollen, nicht brauchen, wo wir auf der falschen Fährte waren.
Das ist der Schatz solch schwieriger und erschütternder Momente, in denen die Hoffnung stirbt.
Diese Lebens- und Naturrealitäten sind wertvolle Verstärker für den Connect zu unserer inneren Stimme, für unsere Bestimmung und die Akzeptanz unserer Verantwortung hierfür. Sie geben Form, verschaffen sich Gehör und den Durchbruch… zum eigenen und inneren Licht.
Hoffnung hat also eine verklärende, romantische, jedoch passive Sicht auf die Dinge. Qualität, Tiefe und Wahrhaftigkeit kommen mit der Akzeptanz und der Selbstverantwortung: Wer bin ich? Was will ich? Was bringe ich in die Welt? Worin liegt meine Aufgabe? Worin in mir und wodurch drückt sich (die universelle) Liebe aus?
Hoffnung stirbt, und Mut wird geboren 