Wer hätte das gedacht? 😉
Aktuellen Studien zufolge ließen sich bis zu 25% der Kosten, die durch krankheitsbedingte Ausfälle zustande kommen, mittels entsprechendem betrieblichem Gesundheitsmanagement senken. Dabei rechnen sich bereits geringe finanzielle Investitionen, um die Hauptursachen für Ausfälle, beispielsweise durch die zur Volkskrankheit Rückenleiden avancierten Probleme des Bewegungsapparates, zu reduzieren.
Hier eine kleine Auswahl interessanter Studien:
„Fehlzeitenreport 2015
Krankheits- und unfallbedingte Fehlzeiten in Österreich
(…)Der Krankenstand wird heute vor allem von den Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und jenen des Atemsystems geprägt. Zusammen verursachen diese Erkrankungen knapp 50% der Krankenstandsfälle und gut 40% aller Krankenstandstage. Der Anteil der Verletzungen an den Krankenstandsdiagnosen nahm dagegen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich ab. Er betrug 2014 unter 17%, 2004 waren es noch 21% und1994 fast 23%. Ein klarer Aufwärtstrend ergibt sich weiterhin für die Häufigkeit von psychischen Erkrankungen, die, von einem geringen Niveau ausgehend, sowohl absolut als auch relativ zu den restlichen Krankheitsgruppen deutlich zunehmen (…)
In 2013, dem jüngsten Jahr mit verfügbarem Datenmaterial, zahlten die Arbeitgeber laut Angaben des Sozialministeriums in Summe 2,8 Mrd. € an Entgeltfortzahlungen. Weitere 626 Mio. € wurden von den Sozialversicherern in Form von Krankengeld ausbezahlt. Damit beliefen sich die direkt zuordenbaren Krankenstandskosten in Summe auf 3,4 Mrd. € oder 1,1% des BIP. Die krankheitsbedingten Abwesenheiten vom Arbeitsplatz führen zudem zu Wertschöpfungsverlusten und gegebenenfalls zu anderen betrieblichen Kosten (z.B. weil die Produktivität sinkt oder Ersatzarbeitskräfte gesucht werden müssen), die über die direkten Entgeltfortzahlungskosten hinausgehen (…) Unter stark vereinfachenden Annahmen kann geschätzt werden, dass infolge der krankheitsbedingten Fehlzeiten zusätzlich zu den Lohnersatzkosten indirekte betriebs- und volkswirtschaftliche Kosten in der Höhe von 0,9% bis 1,8% des BIP entstehen.“
Quelle WIFO Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung, 1030 Wien; Thomas Leoni; wissenschaftliche Assistenz Martina Einsiedl; „Fehlzeitenreport 2015; Krankheits- und unfallbedingte Fehlzeiten in Österreich“
www.gesundearbeit.at/cms/V02/V02_7.3/service/studien-und-berichte
„Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Prävention
I Wirksamkeit und Nutzen betrieblicher Gesundheitsförderung und Prävention –
Zusammenstellung der wissenschaftlichen Evidenz 2006 bis 2012
Auch in der (betrieblichen) Prävention und Gesundheitsförderung existiert mittlerweile eine enorme Zahl von Veröffentlichungen zur wissenschaftlichen Evidenz von Maßnahmen. Diese werden ebenfalls am Bewertungsmaßstab der EbM [Evidenz-basierte Medizin; Anm. d. Verfassers] gemessen (…)
Zusammenfassend können betriebliche Gesundheitsförderung und Prävention hinsichtlich des gesundheitlichen wie auch des ökonomischen Nutzens weiterhin als evident bezeichnet werden. Die einbezogenen Studien zeigen eine durchschnittliche Senkung krankheitsbedingter Fehlzeiten sowie der Kosten für die Berufsunfähigkeit und der medizinischen Kosten um ca. 25 Prozent. Die Ergebnisse aus den iga.Reporten der Jahre 2003 (Kreis & Bödeker, 2003) und 2008 (Sockoll et al., 2008) werden auch durch die neu einbezogenen Studien bestätigt.“
Quelle iga.Report 28, 01/2015; Claudia Pieper, Sarah Schröder, unter Mitarbeit von Jessy Haupt und Ina Kramer
www.iga-info.de/fileadmin/redakteur/Veroeffentlichungen/iga_Reporte/Dokumente/iga-Report_28_Wirksamkeit_Nutzen_betrieblicher_Praevention.pdf
„Besser arbeiten und schlafen Dank Yoga
Schon 20min am Tag reduzieren die Stressbelastung
Täglich 20 Minuten Yoga am Arbeitsplatz und eine moderierte Gruppensitzung pro Woche senken die Stressbelastung von Bürobeschäftigten mit sitzenden Tätigkeiten spürbar. Das zeigen die Ergebnisse einer Pilotstudie der staatlichen Universität Ohio, USA, bei der eine verkürzte Version eines Programms zur ‚aufmerksamkeitsbasierten Stressreduktion‘ eingesetzt wurde (…) Nach den sechs Wochen der Intervention berichteten die Teilnehmer, dass sie Stressoren besser wahrnähmen, ihre Stressbelastung geringer geworden sei und sie schneller ein- und besser durchschlafen konnten. Aufgrund einer systematischen Befragung konstatierten die Wissenschaftler eine im Vergleich zur Kontrollgruppe um 11 Prozent verringerte Stressbelastung und deutlich weniger Schwächephasen während des Tages.“
Quelle: Maryanna D. Klatt, Janet Buckworth, and William B. Malarkey
Effects of Low-Dose Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR-ld) on Working Adults ,
Health Educ Behav, June 2009; 36: 601 – 614. http://heb.sagepub.com/cgi/content/abstract/36/3/601